Im Oktober 2002 veranstaltete Markus Wien das
erste Schnupper-Training. Einige Interessenten waren fasziniert und wollten
regelmässig trainieren. So wurde der Yuishinkan
Karate-Do Club (CH) am 19. Januar 2003 in Zufikon
gegründet. Der Verein will zeigen, was Karate ist. Diese Kampfkunst basiert
auf fernöstlicher Philosophie und dient auch als Weg der Selbstfindung und
Selbsterfahrung. So organisierte der Verein im November 2003 eine öffentliche
Vorführung unter Mitwirkung einiger hervorragenden Karatekas des Goju-Ryu Karate-Do aus Asseln und Kamen. Dies führte zu
einem weiteren Mitgliederzuwachs. Abschied von Hanshi
Fritz Nöpel Mit großer Trauer und Bestürzung haben wir vom
Tod unseres Lehrers Hanshi Fritz Nöpel erfahren. Wir nehmen Abschied von der prägendsten
Persönlichkeit im GOJU-Ryu Karate-Do in
Deutschland. Er verstarb am 19. November 2020. Fritz Nöpel
wurde 85 Jahre alt. „Er war mein Karate-Do Lehrer“, „In den 35
Jahren meiner aktiven Zusammenarbeit und als sein Schüler, habe ich ihn immer
positiv erlebt. Er verstand es, auch hier in der Schweiz zu begeistern.“ Fritz Nöpel wurde am
03. November 1935 in Breslau geboren. Nach einer Bergmanns-Lehre in Dortmund
zog es ihn zum Studium der Bergbautechnik nach Schweden. Gemeinsam mit einem
Freund machte er sich 1954 mit dem Fahrrad auf den Weg, mit dem Ziel, die
Olympischen Spielen nach Australien zu sehen. Seine Tour führte ihn dabei in
26 Länder und zahlreiche Abenteuer. In Colombo, der Hauptstadt Sri Lankas,
kam er 1956 das erste Mal mit der Kampfkunst in Kontakt. Ein Jahr später
entschied sich Nöpel dann, für längere Zeit in
Japan zu bleiben. Das primäre Ziel Australien war abgelöst. Bis 1967 lernte Fritz Nöpel
die Kampfkunst GOJU-Ryu Karate-Do bei Meister Tomuharu Kisaki. Mit dem
Großmeister aus dem Yuishinkan-Dojo in Osaka
verband ihn eine tiefe Freundschaft. Meister Kisakis
Offenheit prägte Fritz Nöpel und ermöglichte ihm,
den Blick auch in die alten chinesischen Kampfkünste zu wagen. In ihnen
erkannte er die Wurzeln des Karate-Do. Fritz Nöpel
heiratete in Japan seine Frau Eiko und kehrte mit ihr und der ältesten
Tochter 1967 nach Dortmund zurück. Hier gründete er das erste GOJU-Ryu Dojo Nordrhein-Westfalens
und begann, die Kampfkunst in Deutschland und später auch international zu
etablieren und zu verbreiten. Die Freundschaft zu Meister Kisaki
(9. Dan) blieb bis zu dessen Tod im Jahr 1996 erhalten. Regelmäßig hieß er
ihn in Kamen willkommen und hielt gemeinsam mit ihm große Lehrgänge ab.
Ebenso regelmäßig reiste Nöpel mit
interessierten Karateka ins Honbu-Dojo nach
Japan. Bei der Gründung des Deutschen Karate Verbandes
DKV in den 1980er Jahren war er integrierende Kraft. Gemeinsam mit den
belgischen und niederländischen Karate-Meistern Harms und de Spa gründete er 1986 die European GOJU-Ryu Karate-Federation EGKF. Für
15 Jahre war er ihr Präsident. Der EKGF gehören inzwischen 32 Nationen an,
der internationale Austausch dort ist bereichernd und wichtig für uns.
Involviert war Fritz Nöpel zudem in die Gründung
der World GOJU-Ryu Karate Federation
WGKF. Die Kampfkunst Karate-Do hatte für Nöpel viele Facetten. Die Selbstverteidigung, die Bunkai, das Dojokun und die
Entfaltung der Persönlichkeit gehörten dabei für ihn in den Vordergrund. Dass
die Karate-Verbände den sportlichen Wettkampf oft in den Vordergrund stellen,
war für Nöpel kein Widerspruch zu seinem eigenen
Wirken in der Kampfkunst: Im werte-orientierten sportlichen Wettkampf sah er
stets die Möglichkeit, die Kampfkunst bekannt zu machen und mit einem
positiven Image in die Öffentlichkeit zu tragen. Mit der Etablierung des „Karate der
Erfahrenen“, der Jukuren, erreichte er unzählige
Karateka, die auch aus den anderen Stilrichtungen zu seinen Lehrgängen kamen
und von seinem großen Wissen und seiner unvergleichlich motivierenden
Persönlichkeit profitierten. Bis vor wenigen Monaten stand Hanshi Fritz Nöpel fast an
jedem Wochenende in einer Sporthalle und gab sein Wissen weiter. Kaum eine
GOJU-Ryu Dan-Prüfung fand ohne seinen Vorsitz
statt. Im Stiloffenen Karate gehörte er der höchsten Prüfungskommission an. Die Karate-Organisationen würdigten sein über
60-jähriges Schaffen und Wirken. Aus Japan wurde ihm der höchste Titel Hanshi verliehen. Die EGKF verlieh ihm den 10. Dan. DKV
und GKD überreichten ihm ihre höchsten Ehrennadeln. Der GKD trauert gemeinsam mit seiner Familie um
Fritz Nöpel und verneigt sich vor seinem
lebenslangen Wirken. Nun liegt es an uns allen, an den Karateka in den Dojos, an den Trainern und Lehrern und vor allem an den
Funktionären, sein Karate-Vermächtnis in Ehren zu halten und in seinem Sinne
fortzuführen. Teilauszüge vom
Präsidium des GKD |
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Auch der GKVBW hat einen Nachruf veröffentlicht, auf
den wir gern hinweisen: https://karate-gkvbw.de/karate/allgemein/52-fritz-noepel Zum Honbu Dojo des Yuishinkan GOJU-Ryu Karate-Do in Deutschland: https://www.yuishinkan.com |